Haustiere und Fotografie

January 15, 2013  •  Kommentar schreiben

Bei der Fotografie mit Tieren ist eines für mich besonders wichtig: Das Tier darf dabei nicht leiden. Bei der Arbeit mit Tieren als Modell muss man sich bewusst sein, dass diese keinen "Verstand" haben - man kann ihnen nicht erklären, was nun passiert und sie auf das kommende vorbereiten. Jedes Geräusch, jede Lichtveränderung kann die Tiere erschrecken, ja sogar in helle Panik versetzen. So etwas ist unter allen Umständen zu vermeiden. Fotograf und Halter müssen sehr genau die Reaktionen der Tiere beobachten: Im Falle von zu großen Stress-Symptomen oder  Angst-Anzeichen muss ein Shooting sofort abgebrochen werden! Das sollte im Vorfeld allen beteiligten klar sein. Ein Shooting mit Tieren braucht generell Zeit und sollte nicht unter Druck durchgeführt werden: Man kann und darf hier nichts erzwingen!

Ich möchte nun mal beschreiben, wie das bei mir abläuft: Ich halte mich zunächst mehr oder weniger unauffällig in der Nähe der Tiere auf und führe ein Vorgespräch mit Frauchen bzw. Herrchen, die unbedingt auch dabei sein sollten. Ich bitte die Tierbesitzer besonders auf ihren Liebling zu achten - schließlich kennen sie ihr Tier (hoffentlich) am Besten und können ggbf. Stress- und Angstanzeichen frühzeitig erkennen. Auch ihnen muss man bewusst machen, dass es in erster Linie darum geht dem Tier kein Leid zuzufügen. Ich bin mir natürlich im klaren darüber, dass alleine die verändete Umgebung und ein Fremder Mensch einen gewissen Stress auslösen, der sich aber sichtlich im Rahmen halten sollte!

Wichtig ist mir, dass die Tiere mich auch "untersuchen" können, wenn sie das wollen: Schließlich bin ich ja fremd und normalerweise sind Tiere neugierig und wollen das "Fremde" erstmal erforschen. Ich dränge mich dem Tier nicht auf, aber biete ihm Kontaktmöglichkeit an. Wichtig ist plötzliche, schnelle und laute Bewegungen zu vermeiden, um das Tier nicht unnötig zu erschrecken. Langsam beginne ich dann mit der Kamera in der Hand etwas rumzuhantieren und lasse sie auch diesen "fremden" Gegenstand untersuchen. Wenn die Tiere sich etwas entspannt haben, betätige ich nebenher den Auslöser einige Male und löse auch auch die Blitze ein paar mal aus. Dabei beobachte ich die Tiere unauffällig und achte auf kleinste Anzeichen des Erschreckens.

Ob sich ein Tier an die Fotoshooting-Geräusche und Lichter gewöhnt sollte man nur austesten, wenn das Tier nicht schon vorher große Angst hat. Ansonsten breche ich das sofort ab.

Bei der Arbeit mit Blitzlicht ist darauf zu achten, dass die Tiere nicht direkt ins Licht schauen. So blitze ich auch generell von "schräg seitlich oben". Sobald die Tiere in Richtung des Lichts schauen, sollte man eine Pause machen und abwarten, bis sie sich wieder anders orientiert haben. Dabei ist es sehr hilfreich, wenn eine vertraute Person durch Geräusche und Bewegung hinter dem Fotografen auf sich aufmerksam macht. Bei der Beleuchtung hat sich ein sehr "verzeihendes" Licht als vorteilhaft herausgestellt, d.h. weich und großflächig von beiden Seiten. Da sich Tiere oft schnell und unberechenbar vor der Kamera bewegen, muss das Licht von allen Seiten passen. Kontraste und Details müssen in der Postproduktion ausgearbeitet werden.

20130108_180808__DSC0003 Wenn die Tiere nicht alleine auf ihrem Platz bleiben wollen, kann man durchaus die Besitzer mit dazunehmen, die sie in vertrauter "Umgebung" dann halten und ihnen Schutz und Geborgenheit vermitteln. Damit lassen sich viel entspanntere Tierportraits erstellen, als wenn sie völlig verunsichert, irretiert und getresst auf ihrem Platz verharren. Durch einen entsprechenden Bildschnitt, lassen sich die Tiere trotzdem "alleine" darstellen.

Wie seht ihr das? Habt ihr selber Erfahrungen mit Tierfotografie (egal ob als Fotograf oder Kunde)?


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