Auch wenn ich bei fast allen elektronischen Geräten deren Funktionen durch den mir angeborenen Experimentier- und Spieltrieb erlerne, lese ich immer mal wieder gerne Bücher dazu. Bei dieser Art Bücher muss man die Zielgruppe des Autors beachten.
Für (blutige) Anfänger sicherlich interessant die "Pseudohandbücher": Viele erhältliche Bücher zu Kameras sind aufgebaut wie bessere Handbücher. Die Funktionen einer DSLR sind beschrieben - sicherlich auch gut und ansprechend aufbereitet. Aber nichts, was einem wirklich mehr als das Handbuch verrät. Für Fortgeschrittene und in meinen Augen also eher unnötig.
Anders ist hier das Buch "Nikon D810 Das Buch zur Kamera" von Benno Hessler. Hier steht das "Menü" und die Kameraeinstellungen selbst im Fokus. Benno Hessler beschreibt Punkt für Punkt das Menü und erklärt, welche Einstellung wofür gut ist. Teilweise mit Beispielen unterlegt. Sowohl für Anfänger, als auch für Fortgeschrittene ist dieses Buch gleichermaßen gut zu verwenden. Der Mehrwert liegt vor allem darin, dass er "seine Sicht" der Einstellung und seine Verwendung erklärt und begründet. Damit wird nicht nur klar, wofür die Funktion gedacht ist, sondern der Leser erhält zusätzlich nützliche Beispiele für die Einstellungen.
So profitiert auch der fortgeschrittene Anwender, der seine Kameraeinstellungen noch nicht zu 100% kennt. Auch wenn ich schon seit Jahren mit Nikon DSLRs fotografiere, sind die Möglichkeiten der Einstellungen doch drastisch gestiegen und nicht immer offenbart sich mir der tiefere Sinn jeder Einstellung anhand seiner Bezeichnung oder des Handbuchs. Bei vielen Einstellungen denkt man sich auch nicht viel dabei und lässt sie auf einer Standardeinstellung - nicht ahnend, dass es für einen selbst durchaus praktisch wäre, wenn man hier etwas verändert. So bekam ich selbst beim Lesen den ein oder anderen "Aha"-Effekt, der mir das Leben an der einen oder anderen Stelle vielleicht etwas leichter macht.
Beispiel gefällig?
Die Anzahl der Fokuspunkte kann von 51 auf 11 reduziert werden. Begründung des Autors, weshalb 11 eigentlich die "praktischere Einstellung" ist: Subjektiv empfindet er ein schnelleres Fokusieren bei 11 Fokuspunkten. Außerdem kann er einen der Fokuspunkte schneller auswählen (da er nicht durch viele "Zwischenpunkte" wandern muss). Auch den Fall für den wir sicherlich alle gerne viele Fokuspunkte verwenden hat er gleich beleuchtet: Statisches Motiv mit statischem Bildausschnitt. Hier empfiehlt er den Liveview zu verwenden und dort noch exakter den Fokuspunkt vorzuwählen.
Für meinen Geschmack jedenfalls eine gute Ergänzung zum Handbuch.
Auf Amazon gibt es von Benno Hessler eine ganze Seite, die noch mehr Bücher von ihm beinhaltet. Vielleicht ist ja auch ein passendes für eure Kamera dabei: www.amazon.de/Benno-Hessler/e/B0082YWFJK